Gefahren im Internet für Kinder

Die Gefahren im Internet für Kinder und Jugendliche sind ein immer größer werdendes Thema. Ob für die Freizeitbeschäftigung oder Bildung, das World Wide Web ist heutzutage auch bei Kindern im Alltag sehr präsent. Doch worauf sollten wir achten, um unsere Kinder vor den Gefahren im Internet zu schützen?

Verbote und dergleichen bringen keinen nachhaltigen Nutzen. Stattdessen sollten wir versuchen, unseren Kindern den Umgang mit dem Internet fachgerecht und sinnvoll nahezulegen, sie auf die Möglichkeiten und vor allem die Gefahren hinweisen. Das sorgt nachhaltig und im Alltag unserer Jüngsten für einen sicheren und bewussten Umgang und steigert die Kindersicherheit im Internet.

Gefahren im Internet für Kinder: Das ist das Thema dieses Artikels. Wir möchten dir helfen, deinem Kind das Thema kindgerecht anzuvertrauen und dir Möglichkeiten an die Hand geben, das Thema Internet und Medien sicher und wertvoll zu gestalten.

Dieser Artikel wird:

  • dich über die Gefahren im Internet für Kinder aufklären
  • dir Lösungsmöglichkeiten als Eltern an die Hand geben, wie du dein Kind auf den sicheren Umgang darauf vorbereiten kannst
  • dafür sorgen, dass du dir weniger Sorgen machen musst

Gefahrenquellen im Internet für Kinder 

Unschöne Inhalte, Gewaltdarstellungen, geschmacklose Seiten und andere Inhalte, die unsere Kinder aufhetzen können, sind im Internet vertreten. Um unsere Kinder davor schützen zu können, bedarf es auf Seiten von uns Eltern ebenfalls einer Auseinandersetzung mit Regeln, der Funktion des Internets als solches und anderen potentiellen Gefahrenquellen für Kinder und Jugendliche.

Allein ein Youtube-Video, was vermeintlich harmlos wirkt, kann von Gewalt geprägte Werbevideos in den Zwischensequenzen beherbergen. Darum, um uns dieser Gefahren im Internet bewusst zu werden, solltet ihr als Eltern unbedingt wissen, was eure Kinder vor den Bildschirmen machen.

Begleitung ist das A und O

Zu wissen, was dein Kind im Internet macht, reicht heute nicht mehr aus. Ein bewusster Umgang mit diesem Medium und die Möglichkeit, durch aktive Handlungen dein Kind vor den Gefahren im Internet zu schützen, sind unerlässlich.

Wir in der Nomy School achten darauf, den Kindern und Jugendlichen, die wir begleiten, regelmäßig entsprechenden Input mitzugeben, damit sie Medienkompetenz erlangen. Bedienung einer Webcam gehört genauso dazu, wie Verhaltensregeln während der Unterrichtsstunden und Pausen, wie beispielsweise die Untersagung Youtube-Videos mit anderen während der Pausen auf dem Bildschirm zu teilen.

Kindersicherheit im Internet ist von großer Bedeutung. Unsere Kinder sind unsere Zukunft und sollten daher anfangs begleitend an die Bedienung von Medien herangeführt werden. Die Grundlagen der Bedienung dieser Medien zu vermitteln sollte daher unsere höchste Priorität sein, damit unsere Kinder gut auf die Nutzung des Internets vorbereitet sind.

Rechte deines Kindes: Bildmaterial im Internet veröffentlichen

“Das Internet vergisst nie” – diesen Spruch solltet ihr als Eltern bei der Begleitung eurer Kinder und der Medienerziehung immer wieder nutzen. Das Internet und das, was du oder dein Kind dort postet, ist da und kann immer wieder, selbst nach Jahren, aufgerufen werden. Einmal im Internet hochgeladen, ist es unwiederbringlich im World Wide Web vorhanden. Daher solltet ihr gemeinsam besprechen, was Inhalte sind, die ins Internet gehören und welche nicht.

Gespräch Mutter und Tochter

Dein Kind hat ein Recht auf Privat- und Intimsphäre und darf laut Gesetz mitbestimmen, welche Inhalte von ihm im Internet veröffentlicht werden sollen. Auch ihr als Eltern solltet daher auf dieses Recht Rücksicht nehmen.

Nicht nur die Gefahren sollte dein Kind kennen, sondern auch seine Rechte, die mit der Mediennutzung und den persönlichen Daten automatisch in den Fokus kommen. Hierbei ist es hilfreich, mit deinem Kind gemeinsam Regeln zu besprechen, was wie und wo von ihm geteilt werden darf.

Dein Kind hat ein Recht auf Mitentscheidung. Das gilt nicht nur für Daten oder Medien, die Fremde von ihm teilen oder posten, sondern immer und generell. Das kann das Foto vom letzten Badeurlaub sein oder auch generell Bilder von ihm. Je nach Alter können Kinder die Verbreitung von Videos, Fotos und Daten über sich untersagen und somit ihre Persönlichkeitsrechte wahrnehmen.

Social-Media-Risiken für Kinder

Die sozialen Medien sind voll von Inspirationen, Ideen und auch Kreativität, die miteinander geteilt werden. Diese Inhalte sind aber nicht das Einzige, was dein Kind im Internet zu sehen bekommen kann.

Dein Kind kann vielen Menschen, gerade Fremden, im Bereich Social-Media begegnen. Daher ist es wichtig, dass die damit verbundenen Risiken im Bewusstsein von euch  vorhanden sind und du somit dein Kind aktiv schützen kannst.

Cybermobbing und die Gefahr für die mentale Gesundheit

Cybermobbing” oder auch “Bullying” im Internet stellen für dein Kind eine echte und erhebliche Gefahr für seine mentale Entwicklung dar. Denn durch Fremde, die unter einem Bild oder einem Video deines Kindes kommentieren oder Aktionismus betreiben, kann ein scheinbar weniger schlimmer Kommentar, wie “Du hast aber ganz schön abstehende Ohren”, im jungen Alter für die Zukunft bei deinem Nachwuchs viel Schaden anrichten. 

Kinder und Jugendliche sind schützenswert und haben noch lange nicht so “ein dickes Fell“ wie wir Erwachsenen. Ein Kommentar, wie eben beschrieben, kann dich vielleicht kalt lassen. Bei deinem Kind kann es aber nachhaltig eine gestörte Wahrnehmung seiner selbst verursachen, ebenso wie Selbstsicherheit und Selbstwert enorm schmälern.

Gefahren im Internet für Kinder

Selbst WhatsApp fällt in die Kategorie “Social Media”, denn es bildet ein soziales Medium ab. Die Vernetzung unserer Kinder ist schon wichtig, um soziale Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten. Aber auch in Gruppen in diesen sozialen Medien steigen die Möglichkeiten, Opfer von Mobbing zu werden. 

Bilder, Videos, „harmlose“ Nachrichten, lustige Sprüche, die weitergeleitet und geteilt werden. All das ist Teil des Internets, birgt aber für dein Kind reelle Gefahren, aktiv ausgegrenzt und psychisch verletzt zu werden. Fakt ist: Je früher ein Gerät mit Internetzugang Einzug ins Kinderzimmer erhält, desto größer wird die Gefahr, Cybermobbing ausgesetzt zu sein. Es ist eine reale Gefahr im Internet für unsere Kinder, die wir als Eltern ernst nehmen müssen. 

Gefahrenpotenzial durch Werbung und Co. im Internet

Ungeeignete Inhalte im Internet sind ebenso gefährlich. Hierunter zählen Pornographie, Gewalt und andere inhatlich aufhetzende Themen. Sie sind gefährlich, sollten nicht da sein. Sie sind aber da. Tagtäglich schwirren sie durch das World Wide Web und gefährden die psychische Gesundheit und Unversehrtheit unserer Kinder.

Youtube, Gewaltszenen auf Schulhöfen, gefährliche Challenges auf TikTok oder selbst normale Werbung bieten das Potential, unsere Kinder verstörenden Inhalten auszusetzen.

Sexualisierung der Kleinsten ist ebenfalls ein Thema, wenn es um den sicheren Umgang im Internet geht. Nacktheit, Nacktfotos und -videos sind nur Erwachsenen vorbehalten. Allerdings verbreiten sich über soziale Medien private Inhalte und Informationen schnell und ungehindert. Einfach auf “Teilen” oder “Weiterleiten” drücken und schon ist das Unheil passiert. 

Sexting” ist ein großes Thema in dieser Kategorie. Das Verschicken von Nacktaufnahmen kann gefährlich und nachhaltig schädlich sein. Wir wissen nie, wer am Telefon des Empfängers dieser Inhalte sitzt. Menschen mit pädophilen Neigungen und Eigenarten bedienen sich solcher Netzwerke und Medien sehr häufig, um junge Menschen und Kinder für ihre Zwecke zu nutzen und zu manipulieren.

Langfristige Gefahren für Kinder durch das Internet

Neben den Nutzungsmöglichkeiten und den Inhalten, mit denen die Kinder und Jugendlichen konfrontiert werden, birgt das Internet auch langfristige Gefahren. So besteht zum Beispiel eine große Suchtgefahr, die allein durch Social-Media- und Video-Kanäle verursacht wird. Wie ein Magnet zieht das Internet Kinder, Jugendliche und Erwachsene an und sie (wir) verbringen unheimlich viel Zeit damit, auf den Bildschirm zu starren. Sicher weißt du genau, was wir meinen. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Kinder vor dieser Gefahr schützen.

Kindern mit Handys und Tablet

Eine weitere langfristige Gefahr bezieht sich auf die motorische Entwicklung eines Kindes. Verbringt ein Kind Zeit vor dem Bildschirm, bewegt es sich kaum. Dabei ist der Körper darauf angewiesen, verschiedene Bewegungsabläufe auszuüben, um die Muskulatur aufzubauen und den Bewegungsapparat weiterzuentwickeln (dies gilt auch für ausgewachsene Menschen). Auch die sprachliche Entwicklung, Konzentrationsfähigkeit und andere Entwicklungsstörungen gehen mit der Nutzung des Internets einher.

Vor allem bei älteren Kindern und Jugendlichen ist zu beobachten, dass sich durch die Nutzung des Internets das soziale Miteinander verändert. Die Kinder treffen sich, um gemeinsam das Internet zu nutzen (Videos, Spiele, Social-Media). Dadurch wird also auch die sozial-emotionale Entwicklung beeinträchtigt.

Langfristige Folgen können sich also in der physischen und psychischen Gesundheit eines Menschen widerspiegeln.

Was du tun kannst, um dein Kind zu schützen

Regeln, Absprachen und eine gute Kommunikation sind beim Thema Sicherheit im Internet für Kinder von enormer Wichtigkeit. Wenn dein Kind versteht, warum es etwas tun darf oder nicht tun sollte, kann es einfacher bestehende Regeln einhalten und die sozialen Medien sowie das Internet für sich sicher und sinnvoll nutzen.

Wir als Eltern haben aber auch eine Vorbildfunktion. Wir sollten uns in diesem Zusammenhang auch mit unserem Verhalten im Internet, vor allem dem, was unsere Kinder täglich miterleben, auseinandersetzen.

Nicht zu vergessen: Auch wenn dein Kind Rechte hat und du es unbedingt offen und ehrlich bei der Entscheidungsfindung beteiligen solltest, bist nur du als erwachsene Person in der Lage, das große Ganze zu betrachten. Es ist deine Aufgabe, dein Kind zu beschützen, daher liegen bestimmte Entscheidungen allein bei dir. Aber auch hier solltest du unbedingt dein Kind bei der Entscheidungsfindung mitnehmen und dies offen und ehrlich kommunizieren. 

Altersangaben berücksichtigen

Altersangaben, wie sie von Social-Media-Kanälen empfohlen werden, solltet ihr streng einhalten. Auch wenn diese aus entwicklungspsychologischer Sicht sehr niedrig angesetzt sind, ergeben sie Sinn. Wie du bereits gelesen hast, sind Kinder und Jugendliche noch nicht so weit entwickelt und in der Lage, mit ungeeigneten Inhalten und Cybermobbing entsprechend umzugehen. Erst recht nicht, wenn sie damit unbegleitet in Berührung kommen.

Zeiten begrenzen

Die Nutzung des Internets ist ein riesiger Zeitfresser. Wie du bereits gelesen hast, birgt das Internet eine große Suchtgefahr und hat Auswirkungen auf die körperliche und psychische Entwicklung eines Kindes.

Es ist daher sehr wichtig, die Zeiten zu begrenzen. Hierbei kannst du offen und ehrlich mit deinem Kind ins Gespräch gehen und gemeinsam Zeiten festlegen. Diese sollten dem Alter angemessen sein.

Klarnamen und Fotos vermeiden

Darf dein Kind bereits Kommunikations- und Social-Media-Kanäle im Internet nutzen, sollte es beim Chatten nie seinen Klarnamen, also Vorname und Familienname, nutzen. Ein Nickname, der nicht auf Wohnort, Alter und echten Namen schließen lässt, ist hier also von Vorteil. Falls dein Kind Probleme damit hat, könnt ihr gemeinsam einen Nicknamen aussuchen, der für dein Kind “cool” genug ist, dir aber aufgrund der fehlenden persönlichen Merkmale ein gutes Gefühl gibt.

Um die Identität deines Kindes zu schützen, solltest du ihm raten, ein Foto von sich auszuwählen, auf dem es nicht zu erkennen ist. Dies könnte beispielsweise ein Foto vom Hinterkopf sein oder ein vollkommen anderes Bild.

Virenprogramm und Ad-Blocker

Die Zurückhaltung von persönlichen und intimen Daten ist genauso wichtig wie die richtigen Einstellungen in Browser und Co. Trojaner, Malware und Viren sind ebenfalls für dein Kind und seine Daten potentiell schädlich wie ungeeignete Inhalte.

Guter Virenschutz ist hier also ein absolutes Muss und Grundlage, wenn dein Kind sich in den Weiten des Internets aufhält. Damit bietet so ein Programm euch als Eltern auch die Möglichkeit, Werbung zu blockieren, die für das Kind ungeeignet ist. Zusätzlich kannst du Abofallen durch Malware und Phishing, also das Abgreifen von persönlichen Daten, damit unterbinden oder vermindern. 

Ad-Blocker können dein Kind vor (ver)störenden Pop-Up Fenstern und deren Inhalten schützen. So kannst du gewährleisten, dass deinem Kind schädliche Inhalte gar nicht erst angezeigt werden, beispielsweise während des Anschauen eines Youtube-Videos.

Absprachen und Regeln

Es ist wichtig, dass ihr gemeinsam klare Regeln zur Nutzung des Internets festlegt. Bespreche dich mit deinem Kind, wie es das Internet nutzen möchte und wie es sich das vorstellt. Anschließend könnt ihr eure Bedenken mitteilen und einen Kompromiss finden, der euch alle zufrieden stellt.

Beispielsweise könnt ihr feste Zeiten festlegen oder statt der Nutzung eines eigenen Accounts, kann dein Kind mit Eltern-Einstellungen deine sozialen Medien nutzen, um sich mit Freunden auszutauschen. Wichtig ist, dass der Schutz bei der Festlegung dieser gemeinsamen Regeln höchste Priorität hat und du deinem Kind auch verständlich machen kannst, warum du Bedenken hast und warum manche Möglichkeiten für dein Kind, je nach Alter, ungenutzt bleiben.

Medienkompetenz ausbauen und stärken

Der wichtigste Tipp und der nachhaltigste ist allerdings: Stärkt die Medienkompetenz eures Kindes. Wir in der Nomy School thematisieren diese Inhalte regelmäßig mit den Kindern in den Lerngruppen. Zusätzlich bieten wir ebenfalls immer mal wieder Workshops an, die genau diese Themen rund um das Thema Kindersicherheit im Internet aufgreifen.

Eine langsame Heranführung an die Hardware, also die Bedienung von Smartphone, Tablet und PC, sind der Grundbaustein, um das Internet zu nutzen. Bringe deinem Kind also diese Grundkenntnisse bei oder, solltest du weniger Ahnung davon haben, lernt gemeinsam, was es mit Tablet, Browser und Trojanern auf sich hat.

Fazit

Das Internet bietet extrem viele Möglichkeiten und Chancen die Fähigkeiten deines Kindes zu schulen und zu entwickeln. Neben diesen Chancen birgt es aber auch Risiken und Potential, dein Kind in seiner physischen und psychischen Gesundheit zu schädigen. 

Daher sind klare Regeln die Grundbausteine der Bedienung und eine gute Kommunikation entscheidend, wenn es darum geht, dass die Onlinesicherheit für dein Kind gegeben ist und du ein gutes Gefühl hast, wenn dein Kind sich in der Welt des Internets aufhält.

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