Freilernen – in den letzten Jahren sicherlich ein Begriff, den du schon öfters gehört hast. Aber was ist das überhaupt? Ist es vergleichbar mit dem allseits bekannten Homeschooling? Worin unterscheidet es sich vom Lernen, wie „man es so kennt“ und was ist Lernen an sich überhaupt?

Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund und beleuchten die unterschiedlichen Aspekte dieser selbstbestimmten Bildung und warum es Sinn macht, dass das freie Lernen, also die selbstbestimmte Art, sich Wissen anzueignen, mehr Beachtung finden sollte. Nach dem Lesen wirst du wissen:

  • Was ist Freilernen?
  • Passt Freilernen zu mir oder uns als Familie?
  • Wo ist der Unterschied zum Homeschooling?

Was ist Freilernen überhaupt?

Das Freilernen oder die selbstbestimmte Bildung ist eine Form des Wissenserwerbs. Beim freien Lernen unterscheidest du allerdings zwischen Homeschooling oder Hausunterricht. Dass wir auf den „normalen“ Schulbesuch gerade nicht eingehen müssen, sollte glaub ich klar sein.

Lernstrukturen, die in einer staatlichen Schule angewendet werden, haben wenig mit dem selbstbestimmten Erwerb von Wissen zu tun und fallen daher thematisch aus dem weiten Feld des Freilernens heraus. Beim Freilernen wird Kindern der Raum gelassen, den sie benötigen, um in ihrem Tempo und nach ihren Fähigkeiten Bildung aktiv zu leben.

Kind lernt die Buchstaben mit dem Tablet

Es wird davon ausgegangen, dass Kinder, wenn der „Bildungsraum im Gehirn“ sozusagen offen ist, das Wissen, was sie im Alltag und für ihr Leben benötigen, aus der inneren Motivation kommt. Intrinsische Motivation nennt sich das.

Intrinsische Motivation ist nicht erst eine Neuentdeckung. Schon lange nutzen wir diesen, du kennst ihn sicherlich, inneren Antrieb, wenn wir etwas Neues lernen wollen.

Es ist also keine Neuheit, das Freilernen, sondern findet täglich Anwendung bei Groß und vor allem Klein.

Ein Beispiel aus dem Alltag, dass du sicherlich kennen wirst: Du möchtest Autofahren lernen, weil dich das unabhängiger macht und dir neue Möglichkeiten bietet. Also bist du hochmotiviert, von alleine und ohne Einfluss von außen, und beginnst mit der Fahrschule. Du wirst besser, was dich weiterhin motiviert und du bestehst deine Prüfung. Nun bist du total motiviert und stolz auf dich, dass du es geschafft hast, richtig?

Herzlichen Glückwunsch! Nun weißt du, was Freilernen ist.

Das freie Lernen ist also der Erwerb neuen Wissens, wenn du es im Leben brauchst und aus der eigenen Motivation heraus. Wie du jetzt erfahren hast, passiert das nicht nur Kindern.

Freies Lernen beginnt schon mit der Geburt

Der Erwerb von Wissen beginnt mit der Geburt. Das kannst du gut sehen, wenn du Babys beobachtest. Sie ahmen das Verhalten der Eltern nach. Sei es das erste Lächeln, die ersten Laute. Alles passiert alleine. Ohne Anleitung, nur durch das Dasein.

So beginnen Babys und Kleinkinder den Start ins Leben. Ohne ein Müssen oder Beurteilungen lernen sie durch Nachahmung bei Eltern, Großeltern oder auch Freunden schnell, was Laufen, Sprechen und andere Fähigkeiten sind. Durch das Abschauen und das anschließende Wiederholen (Practice is everything!) vertiefen sich die Fähigkeiten und entwickeln sich weiter.

Hand von einem Baby

Aber warum fangen Babys an zu krabbeln und Kleinkinder an zu laufen? Das liegt, wie schon erwähnt, am inneren Antrieb, sich die Welt weiter zu öffnen und so Neues zu erleben oder entdecken. Jeder kennt das Bild, wenn ein Baby auf dem Boden liegt und das Spielzeug scheinbar unerreichbar vor ihm liegt. Wird das „Habenwollen“ stark genug, wird es anfangen, sich sein Spielzeug zu erobern. Das ist Lernen durch intrinsische Motivation.

Welche verschiedenen Formen des Freilernens gibt es?

Da nun geklärt ist, worum es sich beim Freilernen handelt, können wir uns den unterschiedlichen Formen des freien Lernens zuwenden. Selbstbestimmte Bildung und die Unterstützung des Wissenserwerbs junger Menschen ist mehr, als Zuhause von den Eltern unterrichtet zu werden.

Es ist mehr so, dass du dein Kind beim freien Lernen aktiv begleitest. In der Praxis stehen dafür unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.

1) Onlineschule

Hierunter fallen Organisationen, wie die Nomy School, die online, also im Internet, ein breit gefächertes Repertoire an Wissen und Grundwissen zur Verfügung stellen. Je nach Onlineschule wird entweder nach einem Lehrplan oder komplett nach den Interessen der Kinder gearbeitet.

Eine Onlineschule kann dein Kind aktiv auf seinem Wissensstand abholen und bietet viel Raum für freies Lernen und Kreativität. Es gibt zum Beispiel eine Art Kursangebot, wo du als Elternteil mit deinem Kind gemeinsam nach seinen Interessen und Fähigkeiten oder nach seinem Alter, jede Onlineschule handhabt es unterschiedlich, Kurse buchen und aussuchen kannst.

Die Besonderheit der Onlineschule Nomy School: Die Nomy School orientiert sich vollständig an den Interessen und der Beteiligung der Kinder. Hier wird komplett auf Lehrpläne verzichtet. In den verschiedenen Lernangeboten können die Kinder also mitbestimmen, was sie lernen wollen. So knüpft die Onlineschule genau da an, wo die Lust und Freude am Lernen beginnt. Dies entspricht am ehesten dem Wissenserwerb in Form des Freilernens.  

→ Hier das Konzept der Onlineschule Nomy School ansehen

Eine Onlineschule mit dem für das Kind passende Konzept bringt eine gewisse Struktur mit sich, die, je nach Schule und Kursauswahl, auch viele Freiräume zulässt.

2) Freies Lernen durch Angebot

Es kann auch sein, dass du nur einen Kurs oder kein Zusatzangebot für dein Kind nutzen möchtest und lieber deinem Kind frei von Plänen die Möglichkeit geben möchtest, aktiv und anhand von „Learning by Doing“ zu lernen.

Hierfür kannst du dein Kind beobachten, dich mit ihm austauschen und so herausfinden, welche spezifischen Interessen dein Kind gerade hat. Bei solch einem Austausch können die spannendsten Themen herauskommen. Es kann sein, dass es Surfen ist, Lernen eines Musikinstrumentes, Graffiti sprühen oder auch Archäologie.

Verschiedene Tools wie Lern-Apps oder andere Lernmaterialien sind hierbei sehr hilfreich. Diese werden im Internet und auf verschiedenen Social Media Kanälen zur Verfügung gestellt. Eine der berühmtesten Lern-Apps für Kinder ist die Anton-App.

Gut zu wissen: Die Nomy School bietet auch Lernangebote für jüngere Kinder an, die das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen möchten. Gerade der Einstieg in die Welt der Buchstaben und Zahlen ist für viele Eltern herausfordernd. Da ist es hilfreich, sich als zusätzliches Angebot Unterstützung zu holen. → Hier Lernangebote ansehen

3) Homeschooling (Heimunterricht)

Diese Form des Freilernens ist gut, wenn Kinder mehr Struktur brauchen. Durch Pläne und gewisse kleine Vorgaben, aber alles im Rahmen der eigenen Interessen, können die Kinder Aufgaben erfüllen und so ihren Wissensstand erweitern.

Homeschooling ist wie eine Onlineschule, nur dass du als Elternteil dabei den Part der Anleitung übernimmst. Natürlich kannst du dafür auch eine/n Lehrer:in einstellen, der/die dein Kind bei euch Zuhause beim Freilernen begleiten kann. Das ist natürlich wieder damit verbunden, dass dein Kind in seinem/r Lehrer:in eine Vertrauensperson finden sollte, damit das Lernen nicht wie Müssen vorkommt, sondern alles auf einer „freiwilligen“ aber fordernden Ebene des Umgangs miteinander bleiben kann.

Auch hier kann eine Onlineschule wie die Nomy School prima als Ergänzung genutzt werden. Die Lerngruppen sind ähnlich wie Schulklassen und bieten mit festen Lerneinheiten eine klare Struktur. Durch die Fächer Mathe, Deutsch und Englisch werden hauptsächlich die Basics abgedeckt.

Das Freilernen als neues Lebenskonzept einer Familie

Viele Familien hinterfragen immer öfter das, was sie kennen und suchen nach neuen, manchmal auch besseren Möglichkeiten, Bildung für ihren Nachwuchs anzubieten.

Hierbei kann das Freilernen für die heutige Familie von Vorteil sein.

Wer kennt es nicht? Der Krampf des „Du musst das jetzt aber Lernen“ oder die eigenen Gedanken oder Glaubenssätze von einem selbst wie „Du musst doch was Richtiges lernen!“.

Ein Kind lernt mit seine Mutter

Wir dürfen in der heutigen Zeit verstehen, dass junge Menschen einer ganz anderen Zukunft ausgesetzt sein werden, als wir es waren. Daher ist es Zeit für eine neue Art der Bildung und der Umsetzung des Lernens. Unsere Kinder brauchen, das steht fest, egal wie du zum Thema Freilernen stehen magst, eine neue Art zu lernen, wenn es um das Lernen geht.

Innovationen sowie freies und themenübergreifendes Denken sind das, was in der Zukunft, auf Grund der Zunahme technischen Fortschritts, zählen wird. Individualismus statt Einfältigkeit und Abwechslung statt Einheitsbrei sind der Schlüssel, um die zukünftigen Herausforderungen angehen zu können.

Vor- und Nachteile des Freilernens

Das freie Lernen oder auch das Freilernen ist in gewisser Weise für jedes Kind ein Vorteil, um sein Wissen zu erwerben. Ob das nach der Schulzeit ist, wenn sich ein Kind für den Schulbesuch entscheidet oder eben auch, wenn es ohne Schule lernen möchte.

Die Vorteile des Freilernens überwiegen den Nachteilen. Wenn man Nachteile überhaupt so nennen kann. Diese Form des Lernens ist ein wichtiger Bestandteil, den jungen Menschen in seinem Willen ernst zu nehmen. Zusätzlich kann auch bei einem Schulbesuch einer Institution Schule das Freilernen aktiv gefördert werden. Freilernen ist nichts anderes, als dein Kind bei seinen Interessen und Fähigkeiten aktiv zu fördern und auch zu fordern.

Damit sorgst du auch dafür, dass dein Kind seine Freude am Lernen selbst nicht verliert. Freies Lernen passiert ja schließlich auch im alltäglichen Leben, denn wir lernen jeden Moment in unserem Leben und zum Lernen sind wir weder zu jung noch zu alt.

Vorteile und Nachteile des Freilernens im Überblick:

VORTEILENACHTEILE
Freude am Lernen bleibt bestehenFehlende Struktur des Alltages
Durch echtes Interesse nachhaltiges LernenWenn Unterstützung von außen fehlt, fühlen sich Kinder schnell überfordert
Meistens mehr Sozialkontakte dadurch, dass jedes Wissensgebiet anders für den Erwerb angegangen wird – die Vielfalt an Menschen außerhalb des eigenen Umfeldes wird gefördert
Dein Kind fühlt sich ernst genommen und gesehen, wenn es nach Fähigkeiten und Interessen lernen darf

Fazit: Zu wem passt das Lebensmodell des Freilernens

Die intrinsische Motivation beim Kind zu wecken und damit die Lust auf das Lernen am Leben zu halten, sollten unser aller Bestreben sein. Wie wir schon beleuchtet haben, lernt es sich leichter, wenn ein Interesse da ist.

Das heißt keinesfalls, dass Freilerner Kinder auch nicht mal vor Themen stehen, die anstrengend sind. Freilernen bedeutet auch nicht, dass man mit etwas aufhören kann, wenn es schwierig wird, denn genau das ist ein weit verbreiteter Irrtum, der sich immer noch in der Gesellschaft hält.

Statt Druck zu machen, könnten wir unsere Kinder dazu anleiten, selbst Strategien zur Lösungsfindung zu entwickeln, die sie weiterbringen. Oder wir leiten das Kind bei Schwierigkeiten aktiv an, damit es diese Herausforderung am Ende als Erfolg erleben und somit weiterhin motiviert bleiben kann. Wenn du darüber Bescheid weißt, dann kannst du aktiv dein Kind dabei begleiten und ihm durch Außenstehende oder auch selbst Möglichkeiten geben, sich nach seinen Fähigkeiten und Neigungen weiterzubilden.

Wir wünschen dir und deinem Kind einen spannenden und selbstbewussten Weg in die Zukunft.

Liebe Grüße!

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